Ju­gend­wo­che und For­schung an der HLUW

In den letz­ten bei­den Wo­chen der Som­mer­fe­ri­en ver­an­stal­tet die HLUW Ys­per­tal zwei­mal eine Fe­ri­en­be­treu­ungs­wo­che der be­son­de­ren Art. Kin­der von 10 bis 15 Jah­ren kön­nen an die­ser öko­lo­gi­schen, na­tur­ver­bun­de­nen Ju­gend­wo­che im Ys­per­tal sehr kos­ten­güns­tig teil­neh­men. Schü­le­rin­nen und Schü­ler der HLUW Ys­per­tal über­zeu­gen im­mer wie­der durch ihre her­vor­ra­gen­den For­schungs­ar­bei­ten, wie zum Bei­spiel in Ko­ope­ra­ti­on mit der Uni­ver­si­tät in Budweis.

Ys­per­tal, Stift Zwettl, Vod­na­nyMe­tam­phet­amin­e­influss auf Si­gnal­kreb­se — Psy­cho­ak­ti­ve Sub­stan­zen kön­nen auch nach der Ab­was­ser­rei­ni­gung noch in ge­wis­sen Kon­zen­tra­tio­nen in den Vor­flu­tern nach­ge­wie­sen wer­den. Mit der Fra­ge in wie fern sich die­se Pro­ble­ma­tik auf Le­be­we­sen (Si­gnal­kreb­se) aus­wirkt, ha­ben sich zwei Schü­ler der HLUW Ys­per­tal in ih­rer Di­plom­ar­beit be­fasst. Be­reits vor ei­nem Jahr, am 1. Juli 2019 star­te­ten die bei­den Schü­ler Mi­cha­el Hin­ter­stei­ner und Se­bas­ti­an Mit­ten­dor­fer mit ih­rer Ver­suchs­rei­he zur The­ma­tik „Stress­re­ak­ti­on von Si­gnal­kreb­sen un­ter Ein­fluss von psy­cho­ak­ti­ven Sub­stan­zen“. Die ge­sam­ten Ver­su­che wur­den auf­grund der Ko­ope­ra­ti­on der HLUW Ys­per­tal mit der süd­böh­mi­schen Uni­ver­si­tät Bud­weis an der Fa­kul­tät für Fi­sche­rei und Was­ser­schutz in Vod­na­ny durch­ge­führt. Das Ziel der Ar­beit war mög­li­che Aus­wir­kun­gen von psy­cho­ak­ti­ven Sub­stan­zen auf das Ver­hal­ten von Si­gnal­kreb­sen in Ober­flä­chen­ge­wäs­sern nachzuweisen.

Mes­sung der Herz­fre­quenz mit­tels In­fra­rot­sen­so­ren und Videoaufzeichnung

Um ein aus­sa­ge­kräf­ti­ges Er­geb­nis zu er­lan­gen, wer­den 24 Si­gnal­kreb­se zum Ver­such her­an­ge­zo­gen. Die Hälf­te der Tie­re ste­hen un­ter Ein­fluss von Me­tam­phet­amin, wo­hin­ge­gen die rest­li­chen zwölf in me­tam­phet­amin­lo­sem Was­ser ge­hal­ten wer­den. In­fra­rot­sen­so­ren wer­den am Rü­cken der Si­gnal­kreb­se bei­der Ver­suchs­grup­pen an­ge­bracht, um da­mit de­ren Herz­fre­quenz be­ob­ach­ten und auf­zeich­nen zu kön­nen. Da es ei­ner Ak­kli­ma­ti­sie­rung be­darf, wer­den die ge­nann­ten Sen­so­ren schon min­des­tens 14 Tage vor Ver­suchs­be­ginn an den Tie­ren an­ge­bracht, um da­durch aus­ge­lös­te mög­li­che Stress­re­ak­tio­nen beim Ver­such selbst aus­schlie­ßen zu kön­nen. Der Ver­suchs­zeit­raum be­trägt 21 Tage. Zeit­gleich wird das Ver­hal­ten der Si­gnal­kreb­se nach Zu­ga­be ei­nes St­res­sors ge­filmt und aus­ge­wer­tet. Das Er­geb­nis der Un­ter­su­chung ist, dass die Herz­fre­quenz nach Zu­ga­be von Krebs­hä­mo­lym­phe, die die Ver­let­zung ei­nes Kreb­ses in der Nähe si­mu­liert, bei den mit Me­tam­phet­amin be­ein­fluss­ten Tie­ren we­ni­ger stark an­steigt als bei Kreb­sen in sau­be­rem Was­ser. Auch das Ver­hal­ten der Tie­re wird ne­ga­tiv be­ein­flusst. So ist das Flucht- und Ver­tei­di­gungs­ver­hal­ten ab­ge­schwächt bis nicht vorhanden. 

Si­gnal­kreb­se ste­hen im Zen­trum der For­schungs­ar­beit von zwei Schü­lern der HLUW Ys­per­tal. Bei ih­rem grenz­über­grei­fen­den Pro­jekt konn­ten die Ju­gend­li­chen ihr er­lang­tes öko­lo­gi­sches Wis­sen und Kön­nen sehr ge­zielt ein­set­zen. Foto: HLUW Yspertal

Töd­li­che Fol­gen in frei­er Natur

Rea­li­tät ist, dass in den Vor­flu­tern man­cher Städ­te psy­cho­ak­ti­ve Sub­stan­zen, wie Me­tam­phet­amin, be­reits eine so hohe Kon­zen­tra­ti­on auf­wei­sen, dass da­durch die Stress­re­ak­tio­nen der Si­gnal­kreb­se ne­ga­tiv be­ein­flusst wer­den. An­ders als un­ter La­bor­be­din­gun­gen kön­nen die Fehl­re­ak­tio­nen in frei­er Na­tur töd­li­che Fol­gen ha­ben. Sie sind da­mit eine leich­te Beu­te für Räu­ber. Folg­lich wäre noch eine Lang­zeit­stu­die in­ter­es­sant, in wie fern sich die Si­gnal­kreb­se an die Sub­stan­zen ge­wöh­nen kön­nen. Au­ßer­dem stellt sich die Fra­ge wie man in Zu­kunft tech­ni­sche Maß­nah­men in die Ab­was­ser­rei­ni­gung in­ter­gie­ren kann, um die Vor­flu­ter vor psy­cho­ak­ti­ven Sub­stan­zen zu be­wah­ren und so­mit auch die Fau­na ent­las­ten zu können.

Ju­gend­wo­chen im Som­mer – Dei­ne Chan­ce vom Jung­for­scher zur Rei­fe- und Diplomprüfung

Ganz nach den CO­VID-19 Re­geln für Som­mer­camps kann die HLUW Ys­per­tal die bei­de ge­plan­ten Ter­mi­ne für ihre na­tur­ver­bun­de­nen Ju­gend­wo­chen in Ys­per­tal be­stä­ti­gen. „Ei­ner Durch­füh­rung die­ser bei­den Wo­chen steht nichts im Weg. Wir kön­nen durch un­se­re vor­han­de­ne In­fra­struk­tur die er­for­der­li­chen Re­geln be­züg­lich CO­VID-19 er­fül­len“, so Schul­lei­ter Mag. Ger­hard Hackl er­leich­tert. Seit über 20 Jah­ren wird an der HLUW Ys­per­tal, Pri­vat­schu­le des Zis­ter­zi­en­ser­stif­tes Zwettl mit an­ge­schlos­se­nen Pri­vat­in­ter­nat, die­se be­son­de­re Ju­gend­wo­che in den Som­mer­mo­na­ten angeboten.

Kos­ten­güns­ti­ge Ferienbetreuung

Der ers­te Ter­min die­ser öko­lo­gi­schen Ju­gend­wo­che an der HLUW Ys­per­tal star­tet am Sams­tag, 22. Au­gust und geht bis Frei­tag, 28. Au­gust 2020, die zwei­te mög­li­che Wo­che be­ginnt am Sams­tag, 29. Au­gust und en­det am Frei­tag, 4. Sep­tem­ber 2020. Un­ter­ge­bracht sind die teil­neh­men­den Ju­gend­li­chen im Pri­vat­in­ter­nat. „Ein ab­wechs­lungs­rei­ches Pro­gramm mit coo­len Frei­zeit­ak­ti­vi­tä­ten wird trotz Co­ro­na­vi­rus-Pan­de­mie ge­bo­ten. In den 220 Euro Kos­ten­bei­trag ist ei­gent­lich al­les ent­hal­ten, von der Un­ter­brin­gung, Ver­pfle­gung, Be­treu­ung bis zur Pro­gramm­ge­stal­tung durch Päd­ago­gin­nen und Päd­ago­gen der Schu­le und des Pri­vat­in­ter­na­tes“, er­klärt Abt Jo­han­nes vom Stift Zwettl. „Für uns Zis­ter­zi­en­ser ist es ein wich­ti­ger Auf­trag, ne­ben der Seel­sor­ge Ju­gend­li­chen die Au­gen zu öff­nen für die Schön­heit der Schöp­fung (Na­tur).“

Young Life Ju­gend­wo­che für nach­hal­ti­ges Leben!

Auch ei­nen be­son­de­ren Na­men hat man sich für die­se Som­mer­wo­che über­legt: „Young Life Ju­gend­wo­che für nach­hal­ti­ges Le­ben!“ Die­se be­inhal­tet zum Bei­spiel Er­kennt­nis­se in der Was­ser­che­mie, Bio­lo­gie, Land­schafts­öko­lo­gie, Lärm­mes­sung und das in spie­le­ri­scher Form. Coo­le Frei­zeit­an­ge­bo­te ste­hen am Schul­stand­ort zur Ver­fü­gung. Die An­ge­bo­te rei­chen von ei­ner In- und Out­door­klet­ter­hal­le, ei­nem Turn­saal, ei­nem Er­leb­nis­bad, ei­nem Ba­de­teich, ei­nem Na­tur­park bis hin zu ab­wechs­lungs­rei­chem Trai­ning an Fit­ness­ge­rä­ten. Die­se Wo­che eig­net sich­auch als Schnup­per­wo­che für In­ter­es­sier­te an der fünf­jäh­ri­gen be­rufs­bil­den­den hö­he­ren Aus­bil­dung mit Rei­fe- und Di­plom­prü­fungs­ab­schluss. Die An­mel­dung ist je­der­zeit mög­lich! In­for­ma­tio­nen un­ter Tel. 07415 7249 oder http://www.hluwyspertal.ac.at