Schü­le­rin­nen neh­men Kamp un­ter der Lupe

Die stark ge­fähr­de­ten Fluss­perl­mu­scheln wur­den von Di­plo­man­din­nen der HLUW Ys­per­tal im Wald­viert­ler Kamp ge­fun­den. An der be­rufs­bil­den­den Pri­vat­schu­le des Zis­ter­zi­en­ser­stif­tes Zwettl ist eine pra­xis­ori­en­tier­te Di­plom­ar­beit ein wich­ti­ger Be­stand­teil der Rei­fe- und Di­plom­prü­fung (Ma­tu­ra).

Ys­per­tal, Stift Zwettl – Ja­ni­ne Heinzl und Fe­li­ci­tas We­ber, Schü­le­rin­nen der Hö­he­ren Lehr­an­stalt für Um­welt und Wirt­schaft, kurz HLUW, sind in der fi­na­len Pha­se der Fer­tig­stel­lung ih­rer Di­plom­ar­beit mit dem Ti­tel „Hy­dro­mor­pho­lo­gi­sche und bio­lo­gi­sche Zu­stands­er­he­bung – Kamp“.

„Al­les be­ginnt mit der Aus­wahl des Un­ter­su­chungs­the­mas. An der HLUW Ys­per­tal steht an ers­ter Stel­le, den theo­re­ti­schen In­put vom Un­ter­richt mit prak­ti­schen Ar­bei­ten zu kom­bi­nie­ren“, so Ja­ni­ne Heinzl. 

Ar­ten­zu­sam­men­set­zung im Kamp

Die Schü­le­rin­nen ha­ben sich für die Un­ter­su­chung des Kamps ent­schie­den, da die­ser Fluss ein Ge­wäs­ser dar­stellt, das frü­her sehr stark an­thro­po­gen be­ein­flusst wur­de. In ih­rer Ar­beit be­fas­sen sie sich mit der Fra­ge, wel­chen Ein­fluss Quer­bau­ten auf die Art­zu­sam­men­set­zung der aqua­ti­schen Wir­bel­lo­sen (Ma­kro­zoo­ben­thos) ha­ben kön­nen. Au­ßer­dem ist auch die Um­ge­bung des Flus­ses in die Ar­beit mit­ein­be­zo­gen. Da sich im Wald­vier­tel ei­nes der letz­ten Vor­kom­men der stark ge­fähr­de­ten Art der Fluss­perl­mu­schel (Mar­ga­ri­ti­fera­mar­ga­ri­ti­fera) be­fin­det, hat man sich zur Auf­ga­be ge­macht, eine Be­stands­er­he­bung die­ses Le­be­we­sens im Kamp durch­zu­füh­ren. Der Zu­gang zu den Ent­nah­me­stel­len sei oft­mals schwie­rig ge­we­sen und die Strö­mung er­schwer­te die Ar­beit im Fluss zunehmend.„Es ist er­staun­lich, dass wir auch Quer­bau­ten ge­fun­den ha­ben, wel­che kei­ne Funk­ti­on mehr auf­wei­sen, son­dern le­dig­lich nur Über­bleib­sel aus der ers­ten Re­pu­blik Ös­ter­reich dar­stel­len. Sol­che Quer­bau­ten soll­ten aber ent­fernt wer­den, da sie den Fluss und sei­ne Be­woh­ner er­heb­lich stö­ren!“, er­zählt Fe­li­ci­tas We­ber. Für Be­ra­tung und Be­ur­tei­lung ei­ner sol­chen Di­plom­ar­beit ste­hen je­dem Diplomanden/jeder Di­plo­man­din Betreuungslehrer/innen zur Ver­fü­gung. In die­sem Fall sind es die Pro­fes­so­ren Mag. Eva-Ma­ria Mayr im Fach­ge­biet An­ge­wand­te Bio­lo­gie und DI Tho­mas We­ho­fer für Le­bens­raum­ge­stal­tung. „Es ist sehr hilf­reich, je­man­den an sei­ner Sei­te zu ha­ben, der ei­nem gut zu­spricht und mit fach­li­chen In­puts ver­sorgt. Die Be­treu­ungs­leh­rer be­glei­ten uns durch die Ar­beit bis hin zur Di­plom­ar­beits­prä­sen­ta­ti­on, wel­che vor­aus­sicht­lich am 31. März in der Aula der HLUW Ys­per­tal im Rah­men ei­nes grö­ße­ren Ple­nums, auch mit Fach­leu­ten, statt­fin­den wird.“, be­rich­ten die Schü­le­rin­nen strahlend.

Im Rah­men ih­rer Di­plom­ar­beit an der Hö­he­ren Lehr­an­stalt für Um­welt und Wirt­schaft nah­men die bei­den Teen­ager den Kamp in Nie­der­ös­ter­reich aus öko­lo­gi­schen Ge­sichts­punk­ten un­ter die „Lupe“. (vlnr) Ja­ni­ne Heinzl und Fe­li­ci­tas We­ber; Foto: HLUW Yspertal

Prä­sen­ta­ti­on der Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se Ende März an der HLUW

Die bei­den Di­plo­man­din­nen freu­en sich nun dar­auf, ihre auf­schluss­rei­chen Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se im Zuge der Prä­sen­ta­ti­on öf­fent­lich ma­chen und auch er­zäh­len zu kön­nen, wel­chen teils aben­teu­er­li­chen Her­aus­for­de­run­gen sie im Zuge der prak­ti­schen Ar­bei­ten ge­wach­sen sein muss­ten. Be­reits ver­ra­ten kann man den Fund der Fluss­perl­mu­schel an ver­schie­dens­ten Stel­len des Kamps, de­ren Be­stand stark be­droht ist, und wei­ters konn­ten in ver­schie­de­nen Ab­schnit­ten des Flus­ses un­ter­schied­li­che Ge­wäs­ser­gü­te­wer­te er­mit­telt wer­den. Der schlech­tes­te Wert die­ser Ge­wäs­ser­gü­te wur­de un­mit­tel­bar nach der Stau­mau­er von Ot­ten­stein ermittelt.

HLUW Ys­per­tal — Pla­nun­gen für das nächs­te Schul­jahr laufen

„110 Neu­ein­stei­ger wer­den für das nächs­te Schul­jahr auf­ge­nom­men“, so Schul­lei­ter Mag. Ger­hard Hackl. „Zwei Aus­bil­dungs­zwei­ge ste­hen zur Wahl: „Um­welt und Wirt­schaft“ und „Was­ser- und Kom­mu­nal­wirt­schaft“. Die An­mel­dung für den Schul­be­such ist je­der­zeit mög­lich und wir freu­en uns über Schnup­per­schü­le­rin­nen und ‑schü­ler. Der An­teil der Mäd­chen bei uns liegt bei etwa 45 Pro­zent“. In­fos un­ter Tel. 07415 7249 oder http://www.hluwyspertal.ac.at

Le­ben­di­ge Pri­vat­schu­le des Stif­tes Zwettl in Yspertal

Be­son­ders wich­tig ist die geis­ti­ge und kör­per­li­che Fit­ness. Mit zahl­rei­chen Sport­an­ge­bo­ten, von Fuß­ball für Mäd­chen und Bur­schen über Vol­ley­ball bis hin zum Bo­gen­schie­ßen, Klet­tern und Fit­ness­pro­gram­men wird den Teen­agern eine Men­ge ge­bo­ten. Ein Drit­tel der Un­ter­richts­zeit fin­det in Form von Prak­ti­ka oder Pro­jek­ten statt. Pro­jekt­wo­chen und Fach­ex­kur­sio­nen mit Aus­lands­kon­tak­ten, mit­ein­an­der ar­bei­ten und Spaß ha­ben und ge­mein­sam coo­le Frei­zeit­an­ge­bo­te er­le­ben, das al­les sorgt für eine le­ben­di­ge Be­rufs­aus­bil­dung. Na­tür­lich gibt es ein Pri­vat­in­ter­nat für Mäd­chen und Bur­schen. Mit um­fang­rei­chen För­der­an­ge­bo­ten in der Schu­le und im In­ter­nat kann man sei­ne per­sön­li­che Fit­ness stei­gern. Die Aus­bil­dung schließt man mit der Rei­fe- und Di­plom­prü­fung ab und er­langt da­mit auch die Stu­di­en­be­rech­ti­gung. Nach fach­ein­schlä­gi­ger Be­rufs­er­fah­rung kön­nen alle Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten auch um den In­ge­nieur­ti­tel ansuchen.