03. Juni 2023, 14:00 — 17:00,
MIT DEM KOPF IM HONIGTOPF – BIENEN, BIO-HONIG UND DIE IMKEREI IM WALDVIERTEL
Aus der Reihe „G’SUND UND GLÜCKLICH“:
Veranstaltungsort:
Imkerei Alfred Stögerer
Willings 18, 3841 Windigsteig
Internet: www.imker-honig.at
Führung und Verkostung
Es gibt einen Heiligen, der immer wieder auch mit einem Bienenkorb dargestellt ist und manchmal auch mit einem Schwarm von Bienen, die um seinen Kopf herumsummen – das ist dann der Heilige Bernhard von Clairvaux (1090–1153), einer der großen Kirchenlehrer des hohen Mittelalters und „zweiter Gründer des Zisterzienserordens”. Er gilt, neben dem Heiligen Ambrosius, als Patron der Imker, doch sein Symbol hat einen ganz anderen Ursprung: Er galt als begnadeter Prediger, seine Worte flossen „wie Honig über seine Lippen”, wie es hieß. Der einflussreiche Kirchenmann gründete zu seinen Lebzeiten fast 70 Klöster. Und so verwundert es nicht, dass neben Weinbau, Forstwirtschaft, Mühlenbetrieb, Vieh‑, Schaf- und Fischzucht auch die Imkerei immer ein wichtiger Wirtschaftszweig der Zisterzienser gewesen ist. Auch im Stift Zwettl gab es bis vor wenigen Jahren noch einige Bienenstöcke.
Unabhängig davon ist das Waldviertel seit langer Zeit ein Raum, in dem viele Imker beheimatet sind. In den vergangenen Jahren hat die Imkerei im Waldviertel sogar wieder einen Aufschwung erfahren und die verschiedenen Honigsorten sowie die verschiedenen Honig- und sonstigen Bienenprodukte wie Honigwein, Honigessig, Honigbier oder Bienenwachs, erfreuen sich insbesondere in Bio-Qualität hoher Beliebtheit.
Besonders wichtig ist aber: Die Bienen sind die Gärtner der Natur. Denn es sind etwa 80 % der Wild- und Kulturpflanzen auf eine Bestäubung von Insekten angewiesen und einen Gutteil dieser Arbeit erledigen die Bienen. Neben den Honigbienen, die ja von Imkern gehaltene Nutztiere sind, gibt es zahlreiche Arten von Wildbienen.
Doch vielerorts sind Bienen als Folge von Klimawandel und Umweltzerstörung gefährdet, der Begriff des Bienensterbens ist immer wieder in den Diskussionen und Medien gegenwärtig. Er betrifft sowohl die Honigbienen als auch die Wildbienen. In seiner viel beachteten Enzyklika „Laudato si’ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ hat Papst Franziskus die Notwendigkeit eines grundlegenden Wandels im Umgang des Menschen mit der Natur unmissverständlich klargestellt. In Bezug auf die Landwirtschaft stellt er fest, dass „viele Vögel und Insekten, die aufgrund der […] in der Landwirtschaft verwendeten Agrotoxide aussterben, für ebendiese Landwirtschaft nützlich [sind], und ihr Verschwinden muss durch ein weiteres technologisches Eingreifen ersetzt werden, das möglicherweise neue schädliche Auswirkungen hat.“ Diesen „Teufelskreis“ gelte es zu durchbrechen.
Wir wollen uns daher mit Bienen und Honig ganzheitlich und nachhaltig auseinandersetzen. Den Auftakt dafür bietet ein Halbtag in der Waldviertler Bio-Imkerei Stögerer in Windigsteig, seit dem Jahr 1303 eine der Pfarren des Stiftes Zwettl.
Im Jahr 1985 baute Alfred Stögerer sein erstes Bienenhaus. Jahr für Jahr vermehrten sich die Bienenvölker. Seine Eltern und seine Frau Bettina unterstützten ihn bei all seinen Vorhaben, wenn es um die Bienen ging. 2006 bauten die Stögerers ein neues Bienenhaus mit der kleinen Museumsecke, 2007 wurde der Bienengarten angelegt. Durch die tatkräftige Unterstützung der Familie, Tochter Astrid im Vertrieb, Sohn Hannes bei den Bienen und Gattin Bettina bei der Pflege im Bienengarten und in allen Bereichen der Imkerei, konnten die Stögerers ihre Imkerei entsprechend vergrößern, 2020 bauten sie das neue Bienenhaus mit Shop, Verkostungsraum und Produktionskeller. Aktuell bewirtschaftet die Familie 120 Bienenvölker am Heimbienenstand und 6 Außenstellen.
Anmeldung bei:
Imkerei Alfred Stögerer
Telefon: +43 (0)664 87 46 676
E‑Mail: info [at] imker-honig.at
Kosten:
Kursbeitrag: € 8,90
Zahlbar vor Ort in der Imkerei (mit NÖ-Card kostenfrei).
Gruppengröße: 5 bis 20 Personen
Anmeldeschluss: 26. Mai!