08. Mai 2023, 13:00 — 17:00, Bildungshaus
BIO BROT BACKEN
Aus der Reihe „G‘SUND UND GLÜCKLICH“:
Workshop
Veranstaltungsort:
Erste Waldviertler Bio-Brotbackschule
Bürgerspitalgasse 11
2095 Drosendorf an der Thaya
Allen auf Getreideanbau basierenden Kulturen, besonders im Alten Orient und im Alten Ägypten – zusammen der Fruchtbare Halbmond, also die Wiege der Kulturen und auch der Landwirtschaft – war Brot Grundnahrungsmittel und symbolisierte zugleich das Leben.
In der Bibel lesen wir, dass Gott Adam und Eva aus dem Paradies vertreiben ließ und Adam dazu verurteilte, sein Brot künftig „im Schweiß seines Angesichts“ zu essen (Genesis 3, 18–19). Im übertragenen Sinne bedeutet dies, dass der Mensch für seinen Lebensunterhalt vom Sammeln zur Landwirtschaft übergeht. Dafür muss er hart arbeiten, Können und Techniken entwickeln, die zum Brot als vollendetem Produkt führen.
Brot gilt als eines der bedeutendsten christlichen Symbole. Es fand Eingang ins christliche Grundgebet, das Vaterunser. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ ist eine Bitte um leibliche wie geistige Nahrung. Brot kann auch ein Gottesgeschenk sein: Etwa wenn Moses sein Volk in der Wüste mit Nahrung, die vom Himmel fällt, speist oder beim Letzten Abendmahl, als Jesus das Brot zum Symbol für seinen Leib macht. Brot wird aber auch zum Sinnbild des Teilens, wenn Jesus die Anzahl der Brote vervielfacht, um die Menge zu ernähren. Es steht hier aber auch für das Wort Gottes, das die Menschen (geistig) nährt.
Der sakrale Charakter des Brotes enthüllt sich in bestimmten alltäglichen Handlungen. Noch vor gar nicht langer Zeit schlug man vor dem Brechen das Kreuzzeichen über das Brot als Dank an Gott vor dem Essen. Im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln wurde Brot nicht weggeworfen. Im Mittelalter wurden Lebensmittel, die man sich zu zweit teilte, auf ein Brett oder eine Brotscheibe gelegt. Heute heißt man in Mitteleuropa Neuankömmlinge mit Brot und Salz willkommen.
Der alttestamentarische Prophet Ezechiel, der im 6. Jh. v.u.Z. lebte, überlieferte in seinen Schriften Angaben zur Brotzubereitung. Seine Zutaten sind zumindest nahrhaft: „Nimm Weizen, Gerste, Saubohnen, Linsen, Hirse und Hartweizen. Mische alles in einem Gefäß, um Brot zu machen.“ (Ezechiel, 4,9). Wir wollen das ein bisschen anders machen.
Das Stift Zwettl und seine Partner verwenden hingegen etwas andere Rezepturen. Im ersten Workshop backen wir ein klassisches „Butterbrot-Brot” (traditionelles Mischbrot aus Roggen- und Weizenmehl) sowie Vollkornbrot mit Urgetreide. Dazu gibt es umfassendes Basis-Wissen fürs Brotbacken daheim mit Sauerteig-Schule, Mehl- und Getreidekunde, sowie Backanleitung und jeder Menge Tipps und Tricks. In diesem Kurs arbeiten wir sowohl mit so genannten Auszugsmehlen, den traditionellen Bäckerei-Mehlen, wie auch mit zentrofan-vermahlenen Vollkorn-Mehlen. Wir lernen die unterschiedlichen und speziellen Eigenschaften dieser Mehle kennen und zeigen, was es braucht, um sie zum Lieblingsbrot zu mischen. Das Ansetzen und Führen von Sauerteig wird dazu ebenso vermittelt wie die Herstellung eines Brühstück-Vorteiges. Alle Zutaten sind bio- bzw. demeter-zertifiziert.
Im zweiten Workshop arbeiten wir mit den Urgetreidesorten Waldstaude, Emmer, Einkorn, Dinkel oder Purpurweizen und lernen die speziellen Eigenschaften dieser Mehle kennen. Das Ansetzen und Führen von Sauerteig wird ebenso vermittelt wie die Herstellung eines Brüh- oder Kochstück-Vorteiges. Wir widmen uns der Teigführung ebenso wie geeigneten Handwerkstechniken zur Herstellung von Vollkorn-Weckerln, Semmeln und Gebäckstücken.
Theologische Reflexionen zum Thema Brot begleiten das praktische Backprogramm.
Leitung: Mag. Elisabeth Ruckser;
hat die Erste Waldviertler Bio-Brotbackschule gegründet und beschäftigt sich als Journalistin, Buchautorin und Genussethik-Expertin seit vielen Jahren mit den Themen Lebensmittel, Ökologie und Nachhaltigkeit. Studiert hat sie eigentlich Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Genderforschung und südliches Afrika.
Anmeldung bei:
Elisabeth Ruckser
Erste Waldviertler Bio-Brotbackschule
SMS: 0664/3111484 oder Email: elisabeth [at] ruckser.net
www.bio-backschule.at
Kosten: € 135,00 pro Termin
Anmeldeschluss: 3. Mai!