Abschiedskonzert: Güttler spielte ein letztes Mal
Nach 40 Jahren als Musiker in Stift Zwettl gab der Trompeter sein Abschiedskonzert als Auftakt des „Zusammenspiel“-Festivals.
(Quelle: NÖN Zwettl, Maria Moll, Juli 2022)
Es war wirklich ein herzlicher Abschied, den Trompeter Ludwig Güttler am Sonntag mit Friedrich Kircheis, seinem langjährigen Begleiter auf der Orgel in Stift Zwettl, feierte. Mit dabei noch Thomas Irmen, der auch Corno da caccia und Trompete spielte wie Ludwig Güttler.
Schon zum morgendlichen Eröffnungsgottesdienst des Festivals „Zusammenspiel“ versammelten sich zahlreiche Ehrengäste und Freunde der Musik des Künstlertrios in der Stiftskirche. Abt Johannes Maria Szypulski, der die Messe zelebrierte, hieß alle herzlich willkommen.
Friedrich Kircheis schuf mit seinem kraftvollen, frohen Spiel auf der Chororgel ein solides Fundament für die musikalische Messgestaltung, in das Güttler und Irmen mit Klängen von Corno da caccia und Trompete helle, reine Töne einbrachten. Immer wieder wurden die Messbesucher in die Gestaltung des Gottesdienstes gesanglich mit einbezogen. Conny Milz wirkte zudem als Kantorin, Andrea Löschenbrand und Angela Graf waren Lektorinnen. Und für „Lobet den Herren“ eröffnete Stiftskapellmeister Marco Paolacci mit zartem Spiel auf der Egedacher-Orgel, um dann den Volksgesang kräftig zu begleiten.
Zur Matinee um elf Uhr begrüßte Marco Paolacci: „Mir war es wichtig, Herrn Güttler meinen Dank, meinen Respekt zu bezeugen“, bekräftigte er. Lebhaft und bewegt das Spiel auf der Chororgel durch Friedrich Kircheis, beginnend mit Präludium und Fuge in e‑Moll von Nicolaus Bruhns. Besonders in solchen Orgelsoli war David Wittmann, geborener Göls, ein verlässlicher Helfer an der Seite von Kircheis, wenn er im rechten Moment die passende Seite der Komposition aufschlug. Im Zusammenspiel mit der Orgel wechselten sich die beiden Blechbläser ab. Ein Höhepunkt war das Konzert C‑Dur für zwei Trompeten und Orgel von Giuseppe Torelli.
Der Abt dankte Güttler für seine nahezu 40-jährige Tätigkeit als Musiker in Stift Zwettl. Er bezeichnete die Verleihung des päpstlichen Silvesterordens im Jahre 2021 als sichtbare Anerkennung der Kirche und schenkte Blumen und Wein. Er lud den Musiker zu weiteren Besuchen im Stift ein. Auch die beiden Partner im Konzert erhielten erlesene Weine aus dem Weingut Gobelsburg.
Ludwig Güttler sagte in seiner Dankesrede: „Ich möchte das Ende meines Wirkens selbst bestimmen, nicht ein anderer soll das tun.“ Eine Zugabe, großer Applaus und Standing Ovations beendeten die Matinee.
Hinweis zum 2. Konzertwochenende: Aufgrund von Probenarbeiten findet am Sonntag, 10. Juli, der 08:30-Gottesdienst im Cellarium statt. Um 10:15 Uhr Festmesse mit Matinee (Wolfgang Kogert an der Egedacher-Orgel) in der Stiftskirche.